Eine Frage, deren Beantwortung immer von Ihrer Erfahrung und Ihrem Hund abhängig ist. Wir gehen hier mal auf “Ausstellungslaien” ein.

Erfahrene Aussteller benötigen diese Tipps sicherlich nicht.

Das erste und wichtigste ist: Egal wann und wo Sie Ihren Hund vorstellen wollen – bleiben Sie selbst ruhig, reden Sie mit Ihrem Hund, übertragen Sie um Himmels Willen nicht Ihre eigene Nervosität auf Ihren Hund.

Für diesen ist dieser erste Ausstellungstag Aufregung genug.

Er braucht einen Ruhepol. Sind Sie dieser Ruhepol! Geben Sie ihm das Gefühl der Geborgenheit, der Ruhe und des Alltäglichen. Gelassenheit ist das Zauberwort der ersten Ausstellung!

Am besten Sie nehmen bei kleinen Hunderassen die gewohnte Kuschelhöhle, das Bett oder aber auch bei großen Hunden die Liegedecke mit. Vor allem bei Ausstellungen im unbekannten Gelände sollten Sie immer (auch für große Hunde) eine Decke mitbringen, wo sich Ihr Liebling einfach mal von dem Stress ausruhen und hinlegen kann. Oft sind die Hallen nicht beheizt und der Boden aus kalten Beton! Ihr Hund kann daher leicht erkranken. Und mit der Decke hat er ein Stück “Heimat” dabei.

Vergessen Sie bitte nicht: Eine Ausstellung kann mitunter bis zu 8 Stunden dauern. Nehmen Sie daher auch etwas Futter und vor allem einen Trinknapf für frisches Wasser mit. Gehen Sie zwischen den Ringaufrufen mit Ihrem Hund in das Außengelände, spielen Sie mit ihm. Gehen Sie mit ihm “Gassi”. Denn in der Ausstellungshalle sollte es zum Selbstverständlichsten gehören, dass Sie evtl. Hinterlassenschaften Ihres Lieblings selbst wegräumen. Das können Sie sich und Ihrem Vierbeiner mit entsprechendem Zwischenauslauf ersparen.

Wenn es geht, ermöglichen Sie Ihrem Hund vor der Ausstellung häufig Kontakt (auch beim Spazieren) zu anderen Hunden. So überwältigt diesen dann die Anzahl der anderen Vierbeiner nicht zu sehr und er bleibt locker. Das zahlt sich nicht nur im Ring, nein auch für Ihre Nerven bei der Gesamtausstellung aus.

Läufige Hündinnen würden wir nie zu einer Ausstellung vorstellen. Sie machen die beteiligten Rüden nur irre, Sie haben keine ruhige Minute auf der Ausstellung. Wenn Sie die läufige Hündin doch mitbringen müssen (u.a. wegen Anwartschaft, Zuchtgruppe usw.) sichern Sie diese bitte genügend ab und sprechen Sie dies bitte unbedingt vorher mit dem Ausstellungsrichter ab, damit dieser Ihre Hündin ggfl. extra oder später bewertet.

Vor der Ausstellung sollten Sie geübt haben, dass Ihr Hund korrekt neben Ihnen läuft, auch beim Tempowechsel. Er sollte “Sitz” beherrschen, ausgeglichen wirken und sich von Fremden anfassen lassen. Der Richter will Ihrem Hund wegen der “Zahnung und Zahnstellung” ins Maul schauen, bei Rüden den Hoden testen. Wenn Sie sich Ihres Hundes hier nicht sicher sind, sagen Sie dies bitte dem Richter und öffnen das Maul selbst. Im schlimmsten Fall haben Sie dadurch nicht Platz 1 in Ihrer Klasse, sondern Platz 2, aber das ist allemal besser als wegen “Bissigkeit” ohne Bewertung nach Hause zu fahren.

Auf keinen Fall sollte die Fahrt zur Ausstellung die erste längere Fahrt für Ihren Hund sein! Gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner recht zeitig an den “Stress” der Fahrt.

Natürlich müssen Sie bestimmte Rassen vorher extra vorbereiten, kämmen, waschen, pflegen usw.. Dazu gibt Ihnen aber sicher Ihr Züchter die entsprechenden Tipps. Profis nehmen bei bestimmten Rassen sogar den Trimmtisch und evtl. Pflegemittel, bzw. Kamm, Schere etc. mit. So können Sie kurz vor “Auftritt” Ihres Lieblings noch einiges richten. Sicher nur, wenn Sie ihn vorher schon an diese Prozedur gewöhnt haben und er jetzt nicht auf der Ausstellung das erste Mal mit der “Bürste” Bekanntschaft schließt und anschließend irritiert im Ring steht.

Manipulationen wie tönen, mit Abdeckstiften kaschieren usw. sind verboten. Wir sind nicht in den USA, bei uns gewinnt der gesunde und unverfälschte Hund!

Wichtig ist: Wie reagieren, agieren Sie im Ring. Der Richter will eine “Einheit Hund-Mensch” sehen. Probieren Sie also vorher im Ring (mal schnell, mal langsam zu laufen, damit Ihr Hund Sie anschaut - im Training gern mit Leckerli) wie Ihr Hund reagiert. Sie können dazu gern die Aufbauzeit der Ringe, Mittagspause usw. nutzen.

Und wenn das jetzt auch komisch klingt: Kleiden Sie sich auch entsprechend!

Schmuddelkleidung mag bei einer Fährtenhundprüfung angebracht und auch geduldet sein. Bei einer reinen AUSSTELLUNG NICHT.

Nicht der Minirock macht es, aber die gepflegte Einheit (z. B. beim DSH gern auch sportlich) kann über die entscheidenden Punkte entscheiden. Eine saubere, ordentliche Kleidung zeugt auch vom Respekt vor dem Richter. Buchen Sie also die Pluspunkte schon jetzt.

Dieses Thema ist eigentlich unerschöpflich und könnten wir hier noch zig Seiten schreiben, aber wir wollen es mit diesen ersten Tipps einmal gut sein lassen. Wenn Sie wollen können Sie uns natürlich gern weitere Fragen stellen.

Wir jedenfalls wünschen Euch viel Erfolg auf den Ausstellungen.