Warum brauche ich einen Zuchtwart? Was tut ein Zuchtwart?
Der IHV e.V. fordert von seinen Züchtern, dass die Zuchttauglichkeitsprüfung und Wurfabnahme durch einen Zuchtwart oder Zuchtschaurichter erfolgt. Immer wieder werden wir gefragt, warum der Züchter das nicht beim Tierarzt seines Vertrauens durchführen lassen darf? Das ist ganz einfach erklärt:
Selbstredend kann der Tierarzt die Gesundheit der Hunde besser bewerten als der Zuchtwart. Aber der Tierarzt steht bei evtl. Auseinandersetzungen mit Welpenkäufern oft unter dem Verdacht der "wirtschaftlichen Abhängigkeit" vom Züchter, was in der Regel natürlich nicht so sein wird.
Der Zuchtwart steht jedenfalls in keinem wirtschaftlichen Zusammenhang zum Züchter. Der Zuchtwart führt seine Arbeit ehrenamtlich durch und ist allein seinem Gewissen, seiner Verantwortung für eine ordentlich überwachte Zucht und dem Verein gegenüber verpflichtet.
Dem Zuchtwart stehen bei der ZTP Zuchttauglichkeitsprüfung alle erforderlichen Gesundheitsbefunde, Zahnspiegel, Laborauswertungen und gegebenenfalls veterinärmedizinisch Gutachten des Hundes zur Verfügung. Bei der Wurfabnahme kann der Zuchtwart in vielen Fällen auf die Gesundheitsbefunde des Tierarztes für die Welpen zurückgreifen.
Der Zuchtwart kann und wird gegenüber dem Tierarzt sehr viel mehr Zeit für eine ZTP oder Wurfabnahme aufbringen. Der Zuchtwart wird ein entsprechendes Protokoll anfertigen, fertigt z.B. beim Vermessen des Hundes mit dem Körmaß Nachweisfotos an. Der Zuchtwart hat die Zeit und die Möglichkeit sich bei der ZTP oder Wurfabnahme auf die jeweilige Rasse, den geltenden Standard der Hunderasse, die geforderten Gesundheitsbefunde, evtl. weitergehende Wesens-, Gehorsams-, Jagdprüfungen usw. vorzubereiten. Diese Zeit fehlt dem Tierarzt schlichtweg. Wenn Sie davon ausgehen, dass heute ein Tierarzt im OP einen Stundenlohn von ca. 500 – 1000 € hat, warum soll sich dieser gründlich auf eine ZTP vorbereiten? 2 – 3 Stunden Vorbereitungszeit und Abnahme sind keine Seltenheit. Hinzu kommen dann noch die Fahrtzeit und km-Kosten. Das kann und will ein Tierarzt auch nicht leisten. Der Tierarzt muss nicht nur Hunde behandeln, sondern auch Katzen, Vögel, Pferde, Reptilien, landwirtschaftliche Nutztiere usw..
Der Zuchtwart beschäftigt sich nur mit Hunden und kann die Rassemerkmale dann auch viel besser feststellen. Wir unterstellen, dass ein Zuchtwart und ein Tierarzt wissen, wieviel Zähne der Hund haben sollte, beide wissen sicher auch noch welche Rasse mandelförmige und welche Rasse runde Augen haben soll/darf. Aber schon beim Gebiss wird der Zuchtwart sicher besser wissen, bei welcher Rasse ein Scherengebiss gefordert wird, bei welcher Rasse evtl. ein Molare fehlen darf, welche Rasse muß einen Vorbiss haben, wo ist der verboten? Fragen Sie doch einfach mal einen Tierarzt, wie hoch der „Stiefel“ bei einem Shiba Inu sein darf? Das weiß der Zuchtwart auch nicht aus dem effeff. Aber im Gegensatz zum Tierarzt hat der Zuchtwart Zeit und wird sich mit der Rassebeschreibung vorbereiten.
An dieser Stelle sei uns auch einmal ein Dank an unsere Zuchtwarte für die sorgfältige und umfangreiche, ehrenamtliche Arbeit gestattet. Der enorme Zeitaufwand der Vor- und Nachbereitung einer ZTP kann soundso keiner bezahlen.
Der Zuchtwart lernt so auch die Züchter viel besser kennen, kennt das Wohnumfeld des Züchters. Die Zuchtwarte stehen den Züchtern auch sonst als Bindeglied zwischen Zuchtbeirat, Zuchtbuchamt und Züchter zur Verfügung. Sind für die Zuchtstättenabnahme und Betreuung verantwortlich.
Nicht zu letzt wollen wir noch daran erinnern, dass dem Züchter bei evtl. unberechtigten Forderungen von unseriösen Welpenkäufern dann eben nicht nur der Tierarzt sondern auch noch ein Zuchtwart als Zeuge und die notwendigen Protokolle dann evtl. sogar in zweifacher Ausfertigung zur Verfügung stehen.
Den Termin mit Ihrem Zuchtwart vereinbaren Sie am Besten im Direktkontakt.
Eine nach PLZ sortierte Übersicht der Zuchtwarte finden Sie hier: Zuchtwartübersicht nach PLZ
Eine interaktive Karte mit Übersicht der Zuchtwarte finden Sie hier: Zuchtwartkarte
